Cognitive Load – Oder wie Sie die mentale Überlastung in Ihren eigenen eLearning-Kursen reduzieren können
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
Sie sitzen in einem Klassenraum voller Studierender. Die Dozentin schreibt und schreibt pausenlos an der Tafel und irgendwann ist die Tafel voll. Hier und da versucht die Dozentin noch etwas zu ergänzen, allerdings wird es nun unübersichtlich. Sie kann nichts mehr ergänzen. Ähnlich verhält es sich in unserem Arbeitsgedächtnis. Es hat nur eine begrenzte Kapazität. Die Studierenden müssen nun die Inhalte von der Tafel in ihre Notizbücher übertragen. Danach können die Inhalte von der Tafel weggewischt und mit neuen Inhalten beschrieben werden.
Übertragen wir das nun auf das menschliche Gehirn: Zunächst landen alle Informationen im Arbeitsgedächtnis. Dort werden sie empfangen, verarbeitet und im Idealfall in das Langzeitgedächtnis integriert. Ist das Arbeitsgedächtnis jedoch überlastet, ist dieser Prozess gestört. Möchten Sie also einen guten E-Learning-Kurs erstellen, gilt es die kognitive Überlastung (oder auf Englisch: Cognitive Load) zu vermeiden. Und wie Sie das hinbekommen, erzählen wir Ihnen jetzt.
Formulieren Sie ein klares Lernziel:
Überlegen Sie sich im Vorfeld, was Sie mit Ihrem Kurs erreichen möchten. Was sollen die Kursteilnehmenden nach Absolvieren des Kurses können? Die genaue Benennung des Ziels wird Ihnen dabei helfen Redundanzen zu vermeiden.
Kleine Lerneinheiten:
Schauen Sie sich nun Ihre Kursidee und Ihr Kursziel an und überlegen Sie sich, wie Sie Ihren Lerninhalt am besten unterteilen. Sie sollten kleine Lernbausteine gegenüber großen Bausteinen bevorzugen. Kleine Lerneinheiten helfen dabei die kognitive Überlastung zu reduzieren.
Neues Wissen mit dem bereits vorhandenen Wissen verknüpfen:
Um den Übergang vom Arbeitsgedächtnis in das Langzeitgedächtnis zu vereinfachen, sollten Sie das bereits vorhandene Wissen einbeziehen. Dies können Sie zum Beispiel dadurch erreichen, dass Sie das vorhandene Wissen mithilfe eines Quizzes wieder aktivieren, bevor Sie die neuen Inhalte vermitteln oder indem Sie ein paar Folien für die Wiederholung nutzen.
Verknüpfen Sie das neue Wissen mit realen Situationen:
Neben der Verknüpfung mit bereits vorhandenem Wissen, kann auch der Transfer in die Praxis eine große Hilfe sein. In der Regel können wir uns Informationen besser merken, wenn wir Sie mit realen Situationen verknüpfen können. Zusätzlich trägt der Transfer dazu beit die Abstraktheit von Informationen zu reduzieren und diese greifbarer zu machen.
Halten Sie es einfach und simpel:
Die Verwendung einer komplexen Sprache und das Überladen von Folien kann ebenfalls zu Überforderung führen. Hierunter fallen z.B. Schachtelsätze, die Verwendung von Fachwörtern, ohne diese vorher zu definieren und das Verpacken von mehreren Informationen in einem Satz. So geht es besser: Halten Sie Ihre Sätze eher kurz und achten Sie darauf pro Satz nur eine neue Information zu liefern. Gewöhnen Sie sich an auf den ersten Folien, die wichtigsten Fachbegriffe zu definieren.
Mit diesen 5 Tipps können Sie Ihre eLearning-Inhalte nun wirksam und zielgerichtet gestalten.
Wenn bei Ihnen noch Fragen aufkommen sollten, wenden Sie sich an uns.
Man lernt nie aus!