Lernen

…oder wie man das Gelernte behält

Das Phänomen der Vergessenskurve, das erstmals von Hermann Ebbinghaus beschrieben wurde, zeigt, wie schnell wir Informationen vergessen, wenn wir sie nicht regelmäßig wiederholen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Strategien, um diesem Vergessen entgegenzuwirken und das Gelernte langfristig zu behalten. 

Regelmäßige Wiederholung

Eine der effektivsten Methoden, um Informationen im Gedächtnis zu behalten, ist die regelmäßige Wiederholung. Dies kann durch das sogenannte Spaced Repetition erreicht werden. Dabei werden Lerninhalte in regelmäßigen Abständen wiederholt, wobei die Intervalle zwischen den Wiederholungen zunehmend größer werden. Diese Methode basiert auf der Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn Informationen besser behält, wenn sie in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, anstatt sie in einer einzigen Sitzung zu lernen. 

Verknüpfung mit bestehenden Kenntnissen

Neue Informationen lassen sich besser merken, wenn sie mit bereits vorhandenem Wissen verknüpft werden. Dies kann durch das Erstellen von Mindmaps (visuelle Darstellungen von Informationen, die helfen, Gedanken zu strukturieren und Ideen zu organisieren) oder das Bilden von Assoziationen geschehen. Je mehr Verbindungen das Gehirn zu einer Information herstellen kann, desto leichter fällt es, diese abzurufen. 

Aktives Lernen

Anstatt passiv zu lesen oder zuzuhören, ist es effektiver, aktiv mit dem Lernstoff zu arbeiten. Dies kann durch das Erstellen eigener Notizen, das Erklären des Gelernten an andere oder das Anwenden des Wissens in praktischen Übungen geschehen. 

Vernwenden von Mnemonik-Techniken

Mnemonik-Techniken sind Methoden, die helfen, Informationen leichter zu merken und abzurufen. Sie nutzen kreative und oft visuelle Hilfsmittel, um das Gedächtnis zu unterstützen. Hier sind einige gängige Mnemonik-Techniken: 

  • Akronyme: Sie sind Abkürzungen, die aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter gebildet werden.  
  • Loci-Methode: Diese Technik nutzt bekannte Orte, um Informationen zu speichern. Man stellt sich vor, dass man durch einen vertrauten Ort geht und an verschiedenen Stellen Informationen ablegt. 
  • Geschichten: Informationen werden in Form einer Geschichte verpackt, die leichter zu merken ist. Je kreativer und ungewöhnlicher die Geschichte, desto besser bleibt sie im Gedächtnis. 
  • Reime und Rhythmen: Reime und rhythmische Muster helfen, Informationen besser zu behalten.  
  • Bilder: Visuelle Bilder oder Symbole werden verwendet, um Informationen zu verknüpfen und zu speichern. Ein starkes Bild kann helfen, komplexe Informationen leichter zu merken. 
  • Chunking: Informationen werden in kleinere, überschaubare Einheiten aufgeteilt. Zum Beispiel wird eine lange Zahlenfolge in kleinere Gruppen unterteilt, um sie leichter zu merken. 

Gesunde Lebensweise

Ein gesunder Lebensstil trägt ebenfalls zur Verbesserung des Gedächtnisses bei. Ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität fördern die kognitive Leistungsfähigkeit und unterstützen das Lernen. 

Stressmanagement

Stress kann das Gedächtnis negativ beeinflussen. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. 

Wiederholung in verschiedenen Kontexten

Das Wiederholen von Informationen in unterschiedlichen Kontexten und Umgebungen kann ebenfalls dazu beitragen, das Gelernte besser zu behalten. Dies hilft dem Gehirn, die Informationen flexibler zu speichern und in verschiedenen Situationen abzurufen. 

Fazit

Das Überwinden der Vergessenskurve erfordert kontinuierliche Anstrengung und die Anwendung verschiedener Lernstrategien. Durch regelmäßige Wiederholung, aktive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff und eine gesunde Lebensweise kann das Gelernte langfristig im Gedächtnis bleiben, denn… 

Man lernt nie aus!